zur Geschichte der Akupunktur
Neben der Akupunktur werden in der chinesischen Medizin weitere klassische und auch moderne Behandlungsmethoden eingesetzt, die dem gleichen Therapieziel - Wiederherstellung des energetischen Gleichgewichtes - dienen. Sie alle haben eines gemeinsam: die gezielte Stimulation von Akupunkturpunkten.
Diese Therapie-Methoden sind Teil eines traditionellen chinesischen, ganzheitlichen Konzeptes von Gesundheit und Krankheit. Trotz ihrer uralten Tradition sind
sie in der westlichen Welt noch nicht so lange bekannt- und erst seit vergleichsweise kurzer Zeit genießt sie auch bei uns die gebührende Anerkennung in der Wissenschaft und
Öffentlichkeit.
Einer chinesischen Sage nach ist die Entdeckung der Akupunktur einem Zufall zu verdanken: Ein Soldat wurde von einem Pfeil leicht verletzt und stellte in der
Folgezeit verblüfft fest, dass nicht nur seine Wunde heilte, sondern auch eine organische Erkrankung, die ihn zuvor geplagt hatte. So viel zur Mythologie.
Fest steht, dass die Geschichte der Akupunktur weit vor unsere Zeitrechnung zurück reicht: Bei Ausgrabungen wurden Stein- und Knochennadeln zu Tage gefördert,
die darauf schließen lassen, dass die Akupunktur schon im 3. Jahrtausend v. Chr. als probate Heilmethode galt.
Im 14. Jahrhundert hörte man dank der Reiseberichte Marco Polos erstmals in Europa von der Akupunktur. Erst 300 Jahre später wurde sie durch die Handelsbeziehungen der Seemächte England, Holland und Frankreich nach Ostasien auch weiteren Kreisen bekannt. Zu jener Zeit verfasste der Holländer Jakob de Bondt ein umfangreiches und viel beachtetes Werk über die Naturgeschichte und Medizin Asiens. Jedoch - es blieb bei der Theorie: Noch im 18. Jahrhundert wurde die Akupunktur bestenfalls in adligen Kreisen als besonders "exotische" Therapieform eingesetzt.
So berichtet beispielsweise der Liebarzt des Grafen von der Li Anwendungserfolge. Im 19. Jahrhundert geriet die Akupunktur vorübergehend in Vergessenheit.
Erst im 20. Jahrhundert nach Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde die Akupunktur in der westlichen Welt wirklich "entdeckt": Den Anstoß gab 1950 der 4.
Internationale Kongress für Akupunktur in Paris 1950: In den Folgejahren wurden zahlreiche Gesellschaften gegründet, die sich der Erforschung und Verbreitung der Akupunktur widmeten. Einen
weiteren Wendepunkt markierte der China-Besuch von Präsident Nixon im Jahr 1972: Er rückte nicht nur die politische Lage, sondern auch die hoch entwickelten Wissenschaften des Landes in den
Blick der Weltöffentlichkeit. Die Fernsehberichte von Operationen, bei denen die Anästhesisten Akupunktur anwendeten, hinterließen in der ganzen Welt einen bleibenden Eindruck. Seitdem haben
intensive Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für eine stetig zunehmende Akzeptanz und Anwendung der Akupunktur gesorgt.
Heute entwickelt sich die Akupunktur in Europa mehr und mehr zur anerkannten Ergänzung der Schulmedizin. Vor allem bei chronischen Schmerzen wie Migräne und
Gelenkbeschwerden, aber auch bei psychosomatischen Erkrankungen, Asthma, Allergien, chronischen Magen-Darmbeschwerden, Tinnitus, Neurodermitis - ja, selbst bei psychischen Erkrankungen wird
sie inzwischen erfolgreich eingesetzt. In zahlreichen Schmerzkliniken ist sie heute Routinemethode.
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